Angststörung
Angst ist eine wichtige Schutzreaktion und somit erst einmal normal und gesund. Jeder Mensch kommt im Leben
in Situationen, in denen er Angst spürt, ängstlich ist.
Wann können wir von einer pathologischen, krankhaften Angst, also Angststörung
sprechen?
- die krankhafte Angst ist nicht nur lästig oder unangenehm, sondern auch beeinträchtigend, behindernd,
demütigend, peinigend und gefährlich, wenn sie den Betroffenen in dunkle Selbsttötungsgedanken treibt
- unangemessene Angstzustände, also Angst ohne reale Bedrohung, d. h. die äußeren, zumindest erkennbaren
Bedingungen stellen keine hinreichende Erklärung für diese Gemütsbelastung dar
- ungewöhnliche Ausprägung, längere Dauer und immer häufigeres Auftreten entsprechender
Angstzustände
- die Unfähigkeit, die Angstzustände durch eigene Bewältigungsstrategien zu lösen oder auch nur zu
mildern
- ein mehr oder weniger charakteristisches Beschwerdemuster oder plötzliches Auftreten ( z. B. Panikzustände)
mit vor allem körperlichen Krankheitszeichen
Ein bereits fortgeschrittenes Stadium krankhafter Angst kündigt sich durch folgende Symptome
an:
- ausgeprägte Erwartungsangst: „Angst vor der Angst“, die in immer kürzeren Abständen den Betreffenden immer
stärker beeinträchtigt oder gar lähmt
- zunehmendes Vermeidungs- und Rückzugsverhalten: wenn eine Situation oder ein Ort Angst machen, versucht man
der Situation auszuweichen oder den Ort zu meiden. Das ist normal. Wenn es sich aber um etwas Alltägliches handelt, dann neigt der Angstpatient dazu, sich unter konstruierten, fadenscheinigen oder
zumindest objektiv nicht haltbaren Vorwänden aus dem Alltag zurückzuziehen. Dadurch verliert er immer mehr an zwischenmenschlichem Kontakt, gerät langsam in Vergessenheit und damit in die
Isolation
- Selbstbehandlungsversuche mit Genußmitteln (Alkohol, Nikotin, Koffein), Medikamenten (Beruhigungs-, Schlaf-
und Schmerzmittel), ggf. Rauschdrogen (Haschisch/Marihuana, Kokain, Opiate, Designerdrogen usw.). Dabei ist nicht nur die drohende Suchtgefahr zu beachten, sondern auch die schleichende Entwicklung
einer sogenannten „psychischen Krücke“, d. h. der Betroffene bewältigt den Alltag nur noch mit „chemischer Hilfe“ und erlahmt immer mehr bei dem Versuch, die Probleme durch eigene Willenskraft zu
lösen
-
Sogenannte Überkompensationsversuche im zwischen- menschlichen,
beruflichen und sogar sportlichen Bereich (Partner, Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Arbeitsplatz bis hin zum Gefahrentourismus oder –sport)
Zusammenfassung der wichtigsten Symptome:
Angst wird zur Krankheit:
- wenn sie unangemessen stark oder anhaltend ist
- wenn sie ohne ausreichenden Grund, d. h. ohne wirkliche Bedrohung, auftritt
- wenn sie nicht mehr kontrolliert oder ausgehalten werden kann
- wenn sie Leid verursacht und/oder das Leben einschränkt
Das Paniksyndrom, Panikattacken:
Panikattacken zeigen sich unter Umständen, die nicht auf einer ausgeprägten körperlichen Erschöpfung oder
einer lebensbedrohenden Situation beruhen und in abgegrenzten Perioden mit Ängstlichkeit oder Furcht und in mindestens vier der folgenden Symptome während jeder Attacke:
- Dyspnoe (Atemnot)
- Palpitationen (starkes Herzklopfen)
- Schmerzen oder Unwohlsein in der Brust
- Erstickungs- oder Beklemmungsgefühle
- Benommenheit, Schwindel oder Gefühl der Unsicherheit
- Gefühl der Unwirklichkeit
- Parästhesien (Kribbeln in Händen oder Füßen)
- Hitze- und Kältewellen
- Schwitzen
- Schwäche
- Zittern oder Beben
- Furcht zu sterben, verrückt zu werden oder während einer Attacke etwas Unkontrolliertes zu
tun
Mögliche organische Ursachen unbedingt ärztlich abklären lassen!!!
Möglichkeiten der Hypnotherapie bei Angststörungen
Der Patient wird in den ersten Sitzungen stabilisiert. Ich aktiviere im Zustand der Hypnose seine
vorhandenen Ressourcen, um dann die auslösenden und tieferliegenden Ursachen der Angststörung aufzufinden. Mit Hilfe hypnotherapeutischer Strategien können wir diese verarbeiten und in eine neue
Richtung lenken. Oft reichen die Ursachen bis in die Kindheit zurück. In der Hypnose können wir mit unserem „Erwachsenen-Ich“ dem kleinen Kind in uns helfen und somit die Situationen und Gefühle in
eine positive Richtung umstrukturieren und das alte negative Muster entkoppeln. Das neue Muster wird in unserem Unterbewusstsein verankert und in weiteren Sitzungen gefestigt. Dadurch kann sich nach
und nach das vorliegende Problem zurückziehen. Oftmals erlebt der Patient schon nach wenigen Sitzungen eine Linderung seiner Symptomatik.